Tenofovir und Knochen

Boston, 23.02 2016

In der EuroSIDA-Kohorte erhöhte das NRTI das Risiko einer osteoporotischen Fraktur.

In der Kohorte werden 11.820 Patienten in Europa und Argentinien beobachtet. 86% sind weiß, das mittlere Alter beträgt 41 Jahre, die CD4-Zahl bei Baseline lag bei 440/µl und 70% waren komplett supprimiert.

Im Lauf von 86.118 Personenjahren wurden 618 Knochenbrüche beobachtet. 132 davon wurden als osteoporotische Frakturen klassifiziert. Die Osteoporose ist eine multifaktorielle Erkrankung. Risikofaktoren waren Alter, BMI <18, IDU, niedrige CD4-Zahl, HCV-Koinfektion, frühere Osteonekrose, Osteoporose oder Fraktur, Nicht-Aids-definierende Karzinome und kardiovaskuläre Erkrankung in den letzten 12 Monaten.

Am häufigsten waren Patienten mit schlechtem Immunstatus betroffen (<200 CD4/µl 8,9 vs >500 CD4/µl 5,5 pro 1000 Personenjahre). Als einzige antiretrovirale Substanz erhöhte Tenofovir das Risiko einer solchen Fraktur (8,1 vs 4,7 pro 1000 Personenjahre) allerdings korrelierte das Risiko mit der Dauer der Tenofovir-Einnahme, d.h. Patienten, die drei Monate Tenofovir einnahmen, hatten ein ähnliches Risiko wie Patienten nach einer mehrjährigen Tenofovir-Behandlung. Diese Beobachtung wurde, so der Autor der Studie, auch in anderen Untersuchungen gemacht und gehe darauf zurück, dass es nur im ersten Jahr der Therapie zu einer Abnahme der Knochendichte komme. Nach dem ersten Jahr kommt es nicht zu einer weiteren Verschlechterung.



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