CROI 2020
Wo versteckt sich HIV im Körper?
Boston, 10.03 2020
Trotz jahrzehntelanger Forschung ist
immer noch nicht so genau bekannt, in welchen anatomischen
Kompartimenten sich HIV versteckt. Dieses Wissen ist aber für
mögliche Heilungsverfahren enorm wichtig.
Um die Verteilung von HIV im Körper zu
verfolgen, wurde der Antikörper VRC01 radioaktiv markiert,
infundiert und seine Verteilung mit einem Ganzkörper-PET-Scan
untersucht. Dabei fand man deutliche Unterschiede zwischen
virämischen Menschen mit HIV, Menschen, die eine erfolgreiche ART
erhielten und nicht infizierten Kontrollpersonen (siehe Abbildung).
Mittels des PET-Scans konnte man deutlich HIV-infizierte Regionen in
den Lymphknoten und im Knochenmark identifizieren. In der Leber
findet sich bei allen drei Gruppen ein Signal, da der radioaktive
Marker über die Leber ausgeschieden wird. Interessanterweise war das
Signal in der Leber bei Nichtinfizierten am schwächsten, vermutlich
weil der markierte Antikörper vermehrt im Gewebe gebunden wurde.
Ergänzend wurde eine neue PET-Technik
erprobt: EXPLORER-PET erlaubt eine 40fach erhöhte Empfindlichkeit
bei einem 6fach verbessertem Signal/Rausch-Verhältnis. Dies
resultiert in optisch höher aufgelösten Bildern und eine deutlich
verbesserten Detektion von gebundenem Antikörper. Hier ein Vergleich
der beiden Methoden:
Da der Antikörper nur an
Oberflächenproteine des Virus bildet, können damit nur Zellen
entdeckt werden, die aktiv Virusprotein herstellen. Auch kann es zu
unspezifischen Bindungen über den Fc-Teil des Antikörpers und damit
zu verfälschten Signalen kommen. Beide Probleme wollen die Forscher
in weiteren Untersuchungen angehen.
Quelle: Eron J,
Whole Body PET Imaging
of the HIV Reservoir using Radiolabeled VRC01,
CROI2020, Oral
Abstract OL-06
http://www.croiwebcasts.org/console/player/44678?mediaType=slideVideo&
CROI 2020
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