DEUTSCHE
AIDS-STIFTUNG UNTERSTÜTZT KRANKEN- UND GRUPPENREISEN
Neue Kraft schöpfen
Eine Auszeit nehmen vom Alltag, eine oder zwei Wochen der Genesung, dies ist für aidskranke Menschen besonders wichtig. Oft jedoch macht ihre schwierige materielle Situation eine Reise unmöglich. Hinzu kommt, dass viele Betroffene Pflege, medizinische Betreuung oder Hilfe bei der Bewältigung alltäglicher Abläufe benötigen. Krankenreisen, die zum Beispiel einige der größeren AIDS-Hilfen in Deutschland organisieren, setzen hier an und ermöglichen aidskranken Menschen eine betreute Reise in der Gruppe. Seit zehn Jahren bereits fördert die Deutsche AIDS-Stiftung solche Genesungsreisen, die von AIDS betroffenen Menschen die Gelegenheit geben, neue Kraft zu schöpfen.
KRANKENREISE FÜR GRUPPEN
"Abschalten vom Alltag" hieß beispielsweise auch das Motto der Krankenreise der Berliner AIDS-Hilfe nach Hof Oberlethe bei Oldenburg. 24 an AIDS erkrankte Frauen und Männer hatten Gelegenheit, in dem idyllisch gelegenen Bauernhaus eine Woche lang Abstand vom oft schweren Alltag in der Großstadt zu gewinnen. Eine Individualreise war nicht mehr allen möglich: Zwei Reisende konnten sich nur mit Rollstuhl fortbewegen, fünf andere waren immer wieder auf den Rollstuhl oder auf Gehhilfen angewiesen. Begleitet wurden sie von einem Arzt, vier Pflegekräften des Auguste-Viktoria-Klinikums und zwei Mitarbeitern der Berliner AIDS-Hilfe sowie einem Masseur. "Ich habe wunderbare Menschen kennen gelernt und dies gab mir persönlich viel Kraft", schrieb Peter S. nach der Rückkehr. "Eine Erholungsreise, die es selbst Menschen mit großen körperlichen Beeinträchtigungen und medizinischem Behandlungsbedarf ermöglicht, die Seele baumeln zu lassen, an Meditationen teilzunehmen, die Landschaft der Umgebung zu erkunden und eine Gemeinschaft erleben zu können, ist wirklich optimal", formulierte Frank S. in einem Dankbrief. Die AIDS-Stiftung bezuschusst die Krankenreise seit etlichen Jahren, im Jahr 2006 wurden 17.600 Euro bewilligt.
FRAUENREISE NACH USEDOM
Kontakt: Deutsche AIDS-Stiftung
Für Frauen stellt eine HIV-Infektion oft eine besondere Belastung dar. Neben der individuellen Auseinandersetzung mit der Erkrankung tragen viele von ihnen als allein erziehende Mütter die Verantwortung für ihre Kinder. Schnell geraten sie in materielle Not, nicht selten lässt die Angst vor Stigmatisierung und Diskriminierung sie vereinsamen. Es fehlt der Kontakt zu anderen Betroffenen, mit denen sie sich über ihre Situation austauschen, die ihnen Tipps geben und Verständnis entgegen bringen können. Um hier Abhilfe zu leisten, organisiert die Berliner AIDS-Hilfe eine Frauenreise nach Usedom, die Kontakte zu anderen Betroffenen ermöglicht. Den belastenden Alltag hinter sich lassen und Frauen und Mütter mit ähnlichem Hintergrund kennen lernen, all dies lässt sie neue Kraft schöpfen und stärkt ihr Selbstvertrauen. Für viele Frauen ist diese Reise außerdem die einzige Gelegenheit, einmal aus der gewohnten Umgebung herauszukommen. Die Deutsche AIDS-Stiftung unterstützt das erfolgreiche Projekt regelmäßig, im Jahr 2006 mit einem Betrag von rund 3.000 Euro.
INDIVIDUELLE REISEN
Auch Einzelpersonen beantragen bei der Stiftung solche Genesungsreisen, etwa Sabine B. und ihre 9-jährige Tochter Sarah, die beide HIV-infiziert sind. Das Mädchen leidet zusätzlich an einer Körperbehinderung, brachte eine Hüftoperation, zahlreiche Behandlungen und Krankengymnastik hinter sich. Das bedeutete Monate der Sorgen und Ängste für Mutter und Tochter. Das Bayerische Rote Kreuz und die AIDS-Stiftung ermöglichten den beiden daher einen 14-tägigen Aufenthalt auf einem Ferienhof in Bensafrim, Portugal. Dort sollten sie sich nicht nur von den Strapazen der vergangenen Monate erholen, Sarah konnte auch am therapeutischen Reiten teilnehmen. Die Mutter dankte nach der Rückkehr herzlich: "Es war eine Freude, Sarah zu erleben, die mit Begeisterung jeden Tag begonnen hat, um ihn mit ihren geliebten Pferden zu verbringen ... und mit demselben Elan ist sie am Meer durch den heißen Sand gestapft, aufrecht und das erste Mal ohne meine Hilfe." Die Stiftung beteiligte sich mit 800 Euro an den Flugkosten, die Sabine B. nicht selbst tragen konnte.
Tipps und Termine
Bereits zum 9. Mal wird TV-Entertainer und Buchautor Hape Kerkeling bei der BKK-Kunstauktion am Sonntag, 21. Oktober, die der BKK Landesverband NRW in Essen mit der Deutschen AIDS-Stiftung veranstaltet, zeitgenössische Kunst zugunsten von Menschen mit HIV und AIDS versteigern. Unter den Hammer kommen Kunstwerke u.a. von Markus Lüpertz, Sandro Chia, Otmar Alt sowie Fotografien von René Magritte.
Die 14. Festliche Operngala für die Deutsche AIDS-Stiftung in der Deutschen Oper Berlin am Samstag, 10. November, wird in diesem Jahr Max Raabe in Nachfolge von Vicco von Bülow moderieren. Nach dem musikalischen Programm mit internationalen Opernstars gibt es ein Gala-Buffet mit anschließendem Tanz auf der Hauptbühne. Karten bei nvg.event GmbH, Tel.: 0 30 / 889 24 94-0, Email: Operngala@nvg-event.de.
Das 2. Gala-Konzert für die Deutsche AIDS-Stiftung findet am 24. November in der Philharmonie Essen statt. Karten sind an der Kasse, Eingang Stadtgarten, Philharmonie Essen, Huyssenallee 53, Tel.: 02 01/ 81 22 8801, Email: kasse@philharmonie-essen.de, erhältlich.