Deutsche AIDS-Stiftung unterstützt Familien in Not durch Einzel- und Projekthilfen
 -- HIV-positive Frauen und ihre Kinder sind besonders benachteiligt

HIV-positive Frauen in Deutschland befinden sich in einer besonders schwierigen Lage. Viele der Frauen sind alleinerziehende Mütter und haben auch noch die Sorge für ihre Kinder zu tragen. Der Anteil von Frauen an allen alleinerziehenden Antragsteller/innen bei der Deutschen AIDS-Stiftung beträgt 94 Prozent.

HIV-positive Frauen leiden häufig neben medizinischen Nebenwirkungen unter Schuldgefühlen, mangelndem Selbstwertgefühl, Depressionen, Isolation und Diskriminierung. Sind die Kinder selbst von der Infektion betroffen, ergeben sich weitere Probleme: Die regelmäßige Einnahme der HIV-Medikamente und die häufigen Arztbesuche machen den Kindern sehr zu schaffen. Oft möchten die Eltern ihrem Kind die Diagnose ersparen und informieren es nicht über seinen Gesundheitszustand – auch aus Angst vor Diskriminierung des Kindes und vor negativen Reaktionen des Umfeldes.  betroffene Kind versteht nicht, warum es sich einer Therapie unterziehen muss und oft unter heftigen Nebenwirkungen der hochdosierten Pillen leidet. Aber auch mit der Diagnose zu leben, an einer unheilbaren Krankheit zu leiden, ist für die Kinder eine große psychische Herausforderung.

Kaum Geld für notwendige Anschaffungen

http://hivandmore.de/archiv/2011-2/images/mitt_das.jpgHäufig reicht das geringe Einkommen der Frauen, die meist auf staatliche Grundsicherung angewiesen sind, nicht dafür aus, die elementarsten Dinge zu bezahlen, etwa notwendige Anschaffungen wie Kinderkleidung, eine Matratze oder eine Brille. Neben Hilfen im individuellen Notfall fördert die Stiftung auch zahlreiche Projekte speziell für Frauen, darunter Krankenreisen, Familienseminare oder Vernetzungstreffen.

Urlaubswochenende gestiftet

Die Stiftung half zum Beispiel Nicole Schauer* durch die Unterstützung einer Wochenendfreizeit für HIV-positive Frauen und ihre Kinder. Die HIV-positive Mutter kümmert sich liebevoll um ihren dreijährigen Sohn Daniel. Diese Aufgabe und ihre HIV-Infektion machen es ihr schwer, eine neue Beschäftigung zu finden. Außerdem muss sie immer noch verarbeiten, dass sie vom Vater ihres Sohnes verlassen wurde. Mit dem geringen Arbeitslosengeld kann Nicole nur das Notwendigste für ihren Sohn und sich selbst kaufen. Die AIDS-Stiftung hat es daher Nicole Schauer sowie 42 weiteren Müttern und deren Kindern ermöglicht, für ein Wochenende an die Nordsee zu fahren. „Für einige Mütter und ihre Kinder bedeutet dieses Wochenende den einzigen Urlaub im Jahr“, berichtete uns die mitreisende Sozialpädagogin. Entsprechend groß war die Freude der Mütter und der Kinder am Strand. Es gab Freizeitaktivitäten wie Spaziergänge, Spiele, Ausflüge und Entspannungskurse. Zusätzlich boten die Betreuerinnen Gesprächsrunden an, informierten zu HIV und AIDS und waren offen für spontane Beratungen.

Tagesausflug zum Kraft schöpfen

Die Stiftung förderte außerdem ein Familienseminar der AIDS-Beratung Mittelfranken, das sich an Familien richtete, die von HIV/AIDS betroffen sind. Die Teilnehmer/innen sollten Kraft schöpfen und den belastenden Alltag für kurze Zeit loslassen. Ziele waren ein freier Umgang mit der Infektion, der Aufbau von Vertrauen, Umgang mit Stresssituationen, Beschäftigung mit der eigenen Situation und den Reaktionen der Mitmenschen.

Bei einem Tagesausflug mit HIV-positiven Müttern und ihren Kindern (AIDS-Hilfe Stuttgart) waren im unkomplizierten Umfeld Austausch und neue Kontakte möglich. Auf dem Programm standen gemeinsames Spielen und Grillen, Hoch- und Niedrigseil-Parcours, Kletterbegleitung, Interaktions- und Vertrauensaufgaben. 

All diese Angebote helfen den Betroffenen neuen Lebensmut zu schöpfen, ihre Isolation zu überwinden, und tragen damit zur Stabilisierung der Lebenssituation bei.



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