Meldungen
KIT 2016 in Würzburg
Der KIT (Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin) wird vom 15.-18. Juni 2016 in Würzburg stattfinden. Der größte deutschsprachige Kongress für diese Gebiete ist interdisziplinär und richtet sich gleichermaßen an Kliniker verschiedener Fachdisziplinen in der stationären Krankenversorgung und im niedergelassenen Bereich, an Basiswissenschaftler und an klinische Forscher. Der Kongress ist eine Plattform zum wissenschaftlichen Austausch – insbesondere auch für jüngere Kolleginnen und Kollegen – sowie zur Fort- und Weiterbildung.
Weitere Informationen http://www.kit2016.de/index.html
WHO fordert HIV-Therapie für alle
Nur wenige Monate nach der Veröffentlichung der ersten Daten der START-Studie im Juli diesen Jahres hat die WHO ihre Leitlinien zur Behandlung der HIV-Infektion aktualisiert. Jeder HIV-Positive sollte so bald wie möglich nach der HIV-Diagnose eine antiretrovirale Therapie erhalten. Diese „Treat-All“-Empfehlung soll helfen, bis 2030 mehr als 21 Millionen Tote und 28 Millionen neu HIV-Infektionen zu verhindern. Die neuen Empfehlungen wurden am 30. September 2015 vorgestellt.
Quelle: WHO Pressemitteilung
Süddeutsches Infektiologie-Symposium 2016
Vorankündigung
14. und 15. Oktober 2016 in Hohenkammer bei München
Näheres unter www.infectionandmore.de
GlaxoSmithKline
Präventiv
gegen Unterstellungen
GSK und damit auch ViiV Healthcare ändert ab Januar 2016 weltweit seine Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit mit Fachkreisen im Bereich der medizinischen Fort- und Weiterbildung. Mit der Neuausrichtung will das Unternehmen die der pharmazeutischen Industrie häufig unterstellte unlautere Einflussnahme auf Referenten abstellen. Das britische Gesundheitsunternehmen wird keine Honorare mehr für Vorträge über GSK-Indikationen oder -Produkte an Referenten zahlen, die Verschreibungen von GSK-Produkten vornehmen oder Einfluss auf solche Verschreibungen nehmen können. Gleichzeitig soll das Serviceangebot für Fachkreise ausgebaut werden. Insbesondere neue digitale Fortbildungsformate, genannte Multi-Channel-Angebote, sollen in den nächsten zwei Jahren sukzessive ausgebaut werden. Presseinformation GlaxoSmithKline Deutschland
Bristol-Myers
Squibb
Regelmäßige
Fortbildung für SHE-Trainerinnen
SHE-Trainerinnen und -Beraterinnen beim herbstlichen Fortbildungstreffen
©lgk
Seit
gut zwei Jahren sind sie in Deutschland aktiv. In speziellen
Workshops bieten
zwölf
SHE-Trainerinnen
an vielen Orten im ganzen Land Fortbildungen und
qualifizierten Erfahrungsaustausch zum Leben mit HIV an – für
andere Frauen mit HIV.
Als „Peers“ wissen sie nämlich aus eigener Erfahrung, wie es
sich mit dem Virus, der
Therapie und den unterschiedlichen Begleiterscheinungen der Infektion
lebt.
Seit ihrer Grundausbildung haben die SHE-Trainerinnen ihr Wissen rund um das Leben mit HIV ständig erweitert. Regelmäßig lassen sie sich auch von Fachleuten auf den neusten Stand bringen. Diesmal nahmen sie sich Anfang November zwei Tage Zeit – für Austausch, gegenseitiges Coachen und fachliche Fortbildung. In einem Tagungshotel am Rande von Frankfurt erfuhren sie von der Kölner HIV-Ärztin Katja Römer zum Beispiel, welche medizinischen Besonderheiten Frauen mit HIV beim Älterwerden erwarten. Mit Moderationstrainerin Dorothée Rosenow von Neuland in Fulda entwickelten sie neue Methoden für ihre Workshops. Und mit den vier Beraterinnen der so genannten SHE-Faculty tauschten sie sich über ihre Erfahrungen aus und planten ihre Einsätze für das nächste Jahr.
Finanziert werden die SHE-Workshops und die Fortbildungen vom Pharma-Unternehmen Bristol Myers-Squibb. Mehr zu SHE unter www.sheprogramm.de.
Harriet Langanke, Fachjournalistin für sexuelle Gesundheit und Faculty-Mitglied des SHE-Programms
Bristol Myers-Squibb gibt Patentschutz für Daclatasvir frei
Das
erste Medikament gegen Hepatitis C im „Medicines Patent Pool“ ist
Daclatasvir. Das Unternehmen Bristol-Myers Squibb hat einen
entsprechenden Vertrag unterschrieben. Der kostenlose Verzicht auf
den Patentschutz erlaubt die generische Herstellung und den Vertrieb
von Daclatasvir in 112 „low- and middle-income countries“. In
diesen Ländern leben etwa zwei Drittel aller Patienten mit Hepatitis
C. Leider kann man mit Daclatasvir allein die Hepatitis C nicht
heilen. Es bleibt zu hoffen, dass andere Hersteller nachziehen
werden.
Pressemitteilung Medicines Patent Pool, November 2015
Bristol-Myers
Squibb
EMA
genehmigt ungeboostertes Atazanavir
400 mg Atazanavir ohne Ritonavir kann ab jetzt eingesetzt werden bei Patienten mit Ritonavir-Unverträglichkeit, die seit mindestens sechs Monaten eine supprimierte Viruslast haben und immunologisch stabil sind.
Basis der erweiterten Anwendungsmöglichkeit des Proteaseinhibitors ist die Studie INDUMA: Die Erhaltungstherapie mit 400 mg ungeboostertem Atazanavir war in dieser Studie genauso wirksam wie die Therapie mit 300 mg Atazanavir plus 100 mg Ritonavir. Nicht angewendet werden sollte ungeboostertes Atazanavir bei Patienten mit vorherigem virologischen Versagen, nachgewiesenen Resistenzmutationen, erwarteten Compliance-Schwierigkeiten, gleichzeitiger Anwendung von Tenofovir, Protonenenpumpen-Inhibitoren und H2-Rezeptorantagonisten sowie bei schwangeren Frauen.
Quelle: Pressemitteilung Bristol-Myers Squibb
Gilead
Genvoya®
zugelassen
Das
Single Tablet Regime Genvoya®
aus Elvitegravir, Cobicistat, Emtricitabin und Tenofoviralafenamid
(E/C/F/TAF) kann bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren
eingesetzt werden.
Die
europäische Zulassung basiert auf einem Phase-III-Studienprogramm
mit mehr als 3.500 therapie-naiven und vorbehandelten HIV-positiven
Patienten, darunter auch Patienten mit eingeschränkter
Nierenfunktion.
Genvoya®
enthält mit TAF ein neues Prodrug von Tenofovir, das im Vergleich zu
Tenofovirdisoproxilfumarat (TDF) bei einer 10mal geringeren Dosis
eine ähnliche antivirale Wirksamkeit aufweist.
Quelle
Pressemitteilung Gilead Sciences
Bristol
Myers-Squibb
Neuer
Preis für Daklinza®
Der
NS5A-Hemmer Daclatasvir (Daklinza®)
wird billiger. Rückwirkend zum 1. 9. 2015 kostet Daklinza®
28 Tabletten 8.964,08 €
(Apothekenverkaufspreis). Der Preis
wurde im Schiedsverfahren somit von ursprünglich 13.325,25 €
um rund ein Drittel gesenkt. Zudem gibt es Rabattverträge mit
einigen Krankenkassen.
PrEP in Frankreich zugelassen
Die PräExpositionsProphylaxe (PrEP) ist in Frankreich zugelassen und ab Januar 2016 sollen die Kosten für Tenofovir/Emtricitabin (Truvada®) von den Krankenkassen übernommen werden. Verschrieben werden darf die PrEP nur von HIV-Schwerpunktärztinnen und Ärzten für HIV-negative Männer, die Sex mit Männern haben und
- in den zurückliegenden sechs Monaten mit mindestens zwei verschiedenen Partnern Analverkehr ohne Kondom hatten oder
- bei denen bereits mehrfach sexuell übertragene Infektionen wie Syphilis, Chlamydien, Gonorrhö, Hepatitis B oder Hepatitis C festgestellt wurden oder
- die mehrfach pro Jahr eine Post-Expositions-Prophylaxe (eine vierwöchige Behandlung mit HIV-Medikamenten zur Verhinderung einer Ansteckung nach einem Risikokontakt) gemacht haben oder
- die bei sexuellen Begegnungen psychoaktive Substanzen konsumieren.
Verschrieben werden kann die PrEP darüber hinaus
- Trans*-Menschen mit ungeschützten Sexualkontakten
- Drogengebrauchern/-innen, die Spritzen gemeinsam benutzen
- Sexarbeitern/-innen, die ungeschützten Sexualkontakten ausgesetzt sind
- situativ besonders vulnerablen Personen, die ungeschützten Sexualkontakten ausgesetzt sind.
http://www.cns.sante.fr/IMG/pdf/experts-vih_prep2015.pdf