Ausgabe 4 - Dezember 2015
KOMMENTARE
Editorial - 4 / 2015
Schwerpunkt Sucht
Infektiologen haben einige Berührungspunkte mit der Suchtmedizin. Abgesehen davon, dass einige Infektiologen selbst Suchtärzte sind, sehen Infektiologen zunehmend auch Drogengebraucher sowie substituierte Patienten. Da sind die substituierten Opiatabhängigen, die nach einer Behandlung ihrer Hepatitis C fragen. ...
KONGRESS
AASLD • The Liver Meeting 2015 · San Francisco · 13.-17. November 2015
Gut, besser, am besten und dann?
Die Ergebnisse der Hepatitis C-Therapie im klinischen Alltag überzeugen: Nahezu alle Patienten können geheilt werden, sogar Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung. Auch für die wenigen Versager gibt es Hoffnung.
15th European AIDS Conference, 21.-24. Oktober 2015 In Barcelona/Spanien
Neue EACS-Leitlinien: Therapie für alle und PrEP
Die European AIDS Clinical Society (EACS) stellte auf der diesjährigen europäischen Aids-Conference wieder eine Aktualisierung ihrer Leitlinie vor. In dieser Version 8.0 wird die HIV-Therapie für alle HIV-Infizierten und die Präexpositionsprophylaxe (PrEP) für Risikogruppen empfohlen. Ein interessanter Diskussionspunkt waren neue Studien zur Monotherapie.
FORTBILDUNG
Markus Backmund, München
Update Substitutionsbehandlung
Die Substutionsbehandlung ist in Deutschland ein etabiliertes Verfahren zur Therapie der Opitatabhängigkeit. Es stehen mittlerweile verschiedene Substitutionsmittel zur Verfügung. Initial können Levomethadon, Dextro-Levomethadon, Buprenorphin, Buprenorphin/Naloxon und seit April 2015 auch retardiertes Morphin eingesetzt werden.
Max Braun, Bad Aibling
Crystal Meth
Crystal bzw. Crystal Meth (auch Pico, Crystal Speed, Jaba, Crank oder Ice genannt) ist die englische Abkürzung für Methamphetamin, einer massiv aufputschenden, selbstwertsteigernden und sehr schnell abhängig machenden illegalen Droge. Der Name beruht auf der typischen kristallinen Form des farblosen Salzes.
Marcus Pfliegensdörfer und Michael Schuhmacher, Köln
Crystal Meth bei MSM
Drogenkonsum schwuler Männer wird in Internet-Foren als „Chemsex“ bezeichnet: Konsum der Substanzen unmittelbar vor und/oder während der sexuellen Begegnung. Substanzen, die in diesem Zusammenhang häufig verwendet werden, sind Crystal Meth, GHB/GBL, Kokain und Ketamin.
Martin Schäfer, Essen
Psychiatrische Komorbiditäten bei intravenös Drogenabhängigen (IVDU)
Psychiatrische Erkrankungen sind bei Patienten mit einer intravenösen Opiatabhängigkeit sehr häufig. Ein polyvalenter Substanzmissbrauch kann auf den Versuch der „Selbstbehandlung“ psychischer Probleme im Rahmen einer solchen Erkrankung zurückgehen.
Alkohol Und Nikotin
Neue Leitlinien 2015
Anfang des Jahres wurden die S3-Leitlinien zu Diagnose und Behandlung von schädlichem und abhängigem Alkohol- und Tabakkonsum aktualisiert. Beim Alkoholmissbrauch wird die Frühintervention betont und erstmals auch die Risikoreduktion als Alternative zur Abstinenz genannt.
Interview mit Prof. Karl F. Mann, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim
Abstinenz bleibt, Reduktion nur bei Alkohol akzeptabel
Viele Ärzte bemerken bei ihren Patienten riskantes Trinkverhalten. Was sollte man dann tun? ...
Michael Soyka, Meiringen Und München
Alkohol als komorbide Störung bei Drogenabhängigkeit
Etwa ein Drittel der Substituierten ist auch Alkoholabhängig. Dies hat gravierende Folgen. Der Alkoholkonsum verschlechert die Compliance sowie die Prognose.
Uwe Naumann, Berlin
HCV-Therapie in der Substitution
Die Behandlung der chronischen Hepatitis C mit den neuen DAA ist auch für Menschen mit einer Suchterkrankung eine Erfolgsgeschichte. Die neuen Medikamente sind bei Suchtkranken genauso wirksam und gut verträglich wie bei allen anderen Patienten. Deshalb sollten Suchtkranke auch genauso behandelt werden.
Nils Von Hentig, Frankfurt
Legal Highs und cART: Vorsicht Interaktionen!
Bei den sogenannten Designerdrogen handelt es sich um bislang unbekannte oder aber bekannte, nicht in Verkehr gebrachte Stoffe. Zur Pharmakologie der Legal Highs ist wenig bekannt. Es fehlen systematische Untersuchungen. Daher kann man letztendlich nur vor einem unkalkulierbaren Risiko warnen und auf die Möglichkeit von Wechselwirkungen mit der cART hinweisen.
MITTEILUNGEN
Ergebnisse der Druck-Studie des RKI
HIV, Hepatitis B und C bei injizierenden Drogengebrauchenden in Deutschland
Die Erhebung von Sero- und Verhaltensdaten zu HIV, Hepatitis B und C bei injizierenden Drogengebraucher/innen in 8 Städten in Deutschland im Rahmen der DRUCK-Studie des RKI ist abgeschlossen.
DAIG Plant Aktivitäten für 2016
Nächste Stationen: München, Goa, Mannheim
Im Jahr 2015 war der Deutsch-Österreichische AIDS-Kongress (DÖAK) in Düsseldorf das Kongress-Highlight für die Deutsche AIDS-Gesellschaft. Im nächsten Jahr richtet die Fachgesellschaft turnusgemäß keinen eigenen Kongress aus, beteiligt sich aber wieder an zahlreichen wissenschaftlichen Veranstaltungen
Deutsche Aids-Stiftung
Eine Elterngeneration ist im südlichen Afrika an AIDS verstorben
Die Deutsche AIDS-Stiftung fördert seit dem Jahr 2000 Hilfsprojekte im südlichen Afrika für Aidswaisen, Jugendliche, Mütter und ihre Kinder. Dabei engagiert sie sich zusammen mit lokalen Partnern: seit 2004 mit HOPE Cape Town in Südafrika.
MELDUNGEN / STREIFLICHT
Streiflicht
Charlie Sheen – das neue Gesicht von HIV
Im amerikanischen Frühstückfernsehn – also zur besten amerikanischen Sendezeit – verkündete Charlie Sheen, dass er HIV-positiv ist. Der Schauspieler, frisch gewaschen und gut gekämmt, bemühte sich, die (abgesprochenen?) Fragen des Moderators so seriös wie möglich zu beantworten.
Meldungen
WHO fordert HIV-Therapie für alle » Bristol Myers-Squibb gibt Patentschutz für Daclatasvir frei » EMA genehmigt ungeboostertes Atazanavir » PrEP in Frankreich zugelassen