4/2016 Editorial
Liebe Leserin,
lieber Leser,
PEP – Fall gelöst?
Jeder in der Praxis kennt das: Es gibt Situationen, in denen jede Möglichkeit richtig oder falsch sein kann. Der schwierige PEP-Fall ist so eine Situation. HIV&more hat verschiedene Experten nach ihrer persönlichen Meinung gefragt. Denken Sie mit! Was hätten Sie getan? Und lesen Sie dann erst – nicht die richtige Lösung, sondern die anderen Vorschläge.
Hepatitis C – Problem gelöst
Unglaublich, aber wahr: Noch vor vier Jahren wurden Patienten mit chronischer Hepatitis C ein Jahr und länger mit Interferon-basierten Regimen behandelt. Schwere Nebenwirkungen waren an der Tagesordnung und die Aussichten auf Heilung nicht gerade hoch. Heute und 2017/8 erst recht werden wir nahezu alle in wenigen Wochen heilen können und zwar ohne Nebenwirkungen. Was für ein Fortschritt! Was für eine Leistung von Wissenschaft und Industrie!
PrEP – Lösung nicht in Sicht
Alles dreht sich derzeit um die PrEP. Wer soll bezahlen? Was darf sie kosten? Wird sich das Risikoverhalten ändern? Die „HIV-Gesellschaften“ haben sich klar positioniert: Zahlen sollen die Krankenkassen und billiger soll es werden. Doch der GB-A fühlt sich nicht zuständig. Hier gibt es eine Systemlücke. Die gilt es zu schließen.
Weihnachten – Lösungen erwünscht
Der Rückblick auf HIV/Aids am Jahresende fällt positiv aus. Es gibt immer mehr einfache und verträgliche Medikamente, immer mehr Menschen werden behandelt und auch bei der Prävention gibt es heute mehrere Bausteine. Dennoch bleiben Wünsche offen. Und da Weihnachten vor der Tür steht, sollen sie auch einmal ausgesprochen werden: Ich wünsche mir Verfahren zur Preisfindung und Erstattung von Medikamenten, die zu gesellschaftlich akzeptablen Preisen führen ohne die Motivation der Industrie an Neuentwicklungen abzuwürgen.
Und zuletzt am Ende dieses Jahres wünsche ich allen Leserinnen und Lesern ein schönes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr!