Stiftung Ehrt Engagierte Wegbegleiter
30 Jahre Deutsche AIDS-Stiftung
1987 wurden in der Bundesrepublik zwei AIDS-Stiftungen gegründet, aus denen 1996 die Deutsche AIDS-Stiftung hervorging: Auf Anregung von Bundeskanzler Helmut Kohl rief die damalige Bundesgesundheitsministerin Rita Süssmuth die Nationale AIDS-Stiftung mit den Stiftern Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) und Deutsches Rotes Kreuz ins Leben; Rainer Ehlers, geb. Jarchow hatte zuvor die Deutsche AIDS-Stiftung „Positiv leben“ gegründet.
85.000 Hilfsanträge in drei Jahrzehnten
30 Jahre Deutsche AIDS-Stiftung – Empfang in Köln: Prof. Dr. Elisabeth Pott (Vorstandsvorsitzende Deutsche AIDS-Stiftung), Thomas Geisel (Oberbürgermeister Düsseldorf), Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Rita Süssmuth (Ehrenvorsitzende Deutsche AIDS-Stiftung), Henriette Reker (Oberbürgermeisterin Köln), Ingrid Fischbach, MdB (Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesund- heit), Dr. Ulrich Heide (Geschäftsführender Vorstand Deutsche AIDS-Stiftung), Dr. Florian Reuther (Vorstandsmitglied Deutsche AIDS-Stiftung)
@ Fotos: Barbara Frommann
In den vergangenen drei Jahrzehnten sind 85.000 Anträge auf Hilfe bei der Deutschen AIDS-Stiftung eingegangen. Mit insgesamt 44 Millionen Euro konnte die Stiftung erfolgreich zehntausenden Menschen mit HIV/AIDS in Not allein in Deutschland und in einigen Ländern im südlichen Afrika helfen. Sie unterstützt HIV-Infizierte finanziell durch Einzel-, Projekt- und Gruppenhilfen bundesweit und in ausgewählten Projekten im südlichen Afrika. Die Deutsche AIDS-Stiftung setzt sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen von HIV-positiven und an AIDS erkrankten Menschen ein, sodass sie ein selbstverantwortliches, sinnerfülltes und sozial akzeptiertes Leben führen können.
Anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Deutschen AIDS-Stiftung fand im Juli 2017 im Schokoladenmuseum in Köln ein Empfang statt, bei dem besonders engagierte Wegbegleiter der Stiftung gewürdigt wurden.
„Wir bekämpfen die Krankheit, nicht die Kranken“
30 Jahre Engagement für die Deutsche AIDS- Stiftung. Prof. Dr. Elisabeth Pott würdigte Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Rita Süssmuth
Ingrid Fischbach, MdB, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, betont die Wichtigkeit der Arbeit der Deutschen AIDS-Stiftung in ihrem Grußwort
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Rita Süssmuth wurde anlässlich ihres 80. Geburtstags in diesem Jahr von Prof. Dr. Elisabeth Pott, der Vorstandsvorsitzenden der Deutschen AIDS-Stiftung, besonders gewürdigt. Als Bundesgesundheitsministerin stellte Rita Süssmuth die Weichen für die liberale und erfolgreiche HIV/AIDS-Politik in Deutschland und für die Gründung der Nationalen AIDS-Stiftung. Mit ihrem Satz „Wir bekämpfen die Krankheit, nicht die Kranken“ prägte sie frühzeitig einen aufgeklärten Umgang mit HIV/AIDS in Deutschland. Die Haltung Süssmuths prägte die erfolgreiche deutsche Präventionspolitik. Von 1987 an war sie Kuratoriumsvorsitzende der Nationalen AIDS-Stiftung und behielt dieses Amt auch nach der Fusion beider Vorgängerstiftungen im Jahr 1996 zur Deutschen AIDS-Stiftung. Seit 2006 ist sie Ehrenvorsitzende der Deutschen AIDS-Stiftung. Seit 30 Jahren gibt sie der Arbeit der Deutschen AIDS-Stiftung wichtige Impulse.
Ingrid Fischbach, MdB, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit hob in ihrem Grußwort die Wichtigkeit der Arbeit der Deutschen AIDS-Stiftung in den vergangenen 30 Jahren hervor. Sie dankte, auch im Namen von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, den Stiftern, den weiteren Spenderinnen und Spendern sowie den vielen ehrenamtlich wirkenden Menschen für ihr großes Engagement.
Für die Stadt Köln sprach Oberbürgermeisterin Henriette Reker ein Grußwort. Der Islamwissenschaftler Stefan Weidner hielt den Festvortrag „Gesegnet seien die Fremden“, in dem er aus der Perspektive der islamischen Tradition die Themen Fremdheit und Anderssein beleuchtete und einen Bogen zur Arbeit der Deutschen AIDS-Stiftung spannte.
Würdigung für Jahrzehnte andauerndes Engagement
Neben Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Rita Süssmuth wurden weitere Persönlichkeiten geehrt, die sich seit Jahrzehnten für Menschen mit HIV/AIDS einsetzen und so zur Verbesserung der Lebensumstände von HIV-Infizierten beigetragen haben:
Peter Greisler, früherer Vorsitzender des PKV-Verbandes und Vorsitzender der Aufsichtsräte der Debeka-Versicherungen war von 2001 bis 2010 Vorsitzender des Stiftungsrats der Deutschen AIDS-Stiftung. In seiner Amtszeit baute die Deutsche AIDS-Stiftung ihr internationales Engagement auf und aus; in Deutschland wurde die Projektförderung ausgeweitet, vor allem in den Bereichen Arbeit und Beschäftigung sowie Wohnprojekte für besonders betreuungsbedürftige Menschen mit HIV und AIDS. Durch zweckgebundene Spenden fördert der Verband der Privaten Krankenversicherung die Deutsche AIDS-Stiftung seit der Amtszeit Greislers kontinuierlich.
Stiftungsgründer Rainer Ehlers im Gespräch mit der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker
„Blick in die Zukunft“: Rufin Kenfack Sofack von der AIDS-Hilfe Düsseldorf (rechts) und Georg Roth von Rubicon Köln während der Talkrunde
Jeane Freifrau von Oppenheim gehörte ab 1989 den Kuratorien beider AIDS-Stiftungen an und organisierte bereits 1988 die finanziell sehr erfolgreiche Kunstauktion ART AGAINST AIDS parallel zur Kölner Kunstmesse Art Cologne. Auf ihre Initiative gingen weitere bedeutende Benefizveranstaltungen für die Deutsche AIDS-Stiftung zurück, wie eine Vintage-Mode-Auktion 2002 und die Operngalas in Köln 2004, 2005 und 2007. Mit dem Erlös der ersten schwimmenden Kunstauktion auf der MS Rheinenergie ermöglichte sie den Bau des Wohnprojektes der Stiftung in Köln. Neben ihren erfolgreichen Fundraising-Projekten engagiert sich Freifrau von Oppenheim aber auch stark für die internationale Ausrichtung der Stiftung und besuchte u.a. die von der Stiftung geförderten Projekte in Mosambik und Südafrika. Von 2006 bis 2012 war sie Vorsitzende des Kuratoriums der Deutschen AIDS-Stiftung.
Michael
Schuhmacher, Geschäftsführer der Aidshilfe Köln und seit Januar
2017 Mitglied des Fachbeirats der Deutschen AIDS-Stiftung, arbeitet
seit Jahrzehnten erfolgreich mit der Deutschen AIDS-Stiftung
zusammen. Für die vorbildliche und nachhaltige Kooperation der
Aidshilfe Köln mit der Stiftung wird er zusammen mit Heidi
Eichenbrenner geehrt. Sie setzt sich seit fast 30 Jahren für
Menschen mit HIV/AIDS bei der Aidshilfe Köln ein; bis 2013
hauptamtlich als Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und
stellvertretende Geschäftsführerin und heute als Mitglied des
Beirats. Die Aidshilfe Köln initiierte seit 1987 viele innovative
Projekte für Menschen mit HIV/AIDS, die von der Deutschen
AIDS-Stiftung
gefördert wurden und werden. Dazu zählen
Beschäftigungs- und Wohnprojekte und der Aufbau eines
Beratungszentrums für Frauen.
Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war der Talk „Blick in die Zukunft“ mit Prof. Dr. Elisabeth Pott, Georg Roth von Rubicon Köln, Rufin Kenfack Sofack von der AIDS-Hilfe Düsseldorf und Marco, der sich bei der Aidshilfe Köln engagiert.
Bitte unterstützen Sie uns, damit wir auch in Zukunft bedürftigen Menschen mit HIV und AIDS helfen können:
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