Corona - SARS CoV2 - COVID-19
Die zweite Welle
Corona-Testverfahren
Es gibt mittlerweile verschiedene Möglichkeiten eine Infektion mit Corona bzw. genauer gesagt dem Virus Sars-CoV-2 nachzuweisen. Unterschiedlich sind die Dauer der Tests sowie ihre Zuverlässigkeit.
Goldstandard ist derzeit der PCR-Test im Labor. Mit einem Wattestäbchen wird ein Abstrich aus dem hinteren Rachenraum entnommen und in einer Flüssigkeit eingeweicht. In dieser Flüssigkeit wird dann im Labor das Erbgut des Erregers mittels PCR-Technik nachgewiesen und die Virusmenge gemessen. Dies Verfahren hat die bislang höchste Sensitivität1 und Spezifität2 auch bei wenigen Sars-CoV-2-Viren in der Flüssigkeit. Der Durchlauf der Probe in der Maschine selbst beansprucht etwa drei Stunden, aber das Material muss ins Labor gesandt, dort verarbeitet und das Ergebnis zurückgeleitet werden. Daher dauert es meist 48 Stunden oder länger bis man das Ergebnis der Untersuchung erhält.
Beim PCR-Schnelltest wird ebenfalls die Flüssigkeit des Abstrichs ausgewertet. Die Probe wird aber nicht ins Labor geschickt, sondern vor Ort in eine kleine handliche Maschine gesteckt, die das Ergebnis in weniger als einer Stunde liefert. Bei diesem Verfahren wird auch Erbgut des Virus nachgewiesen, allerdings mit einer geringeren Zuverlässigkeit als in der großen Labormaschine.
Der Antigentest funktioniert ähnlich wie ein Schwangerschaftstest. Beim Antigentest wird die Probe auf ein Papier aufgetropft und in 15-30 Minuten erscheint ein Streifen oder auch nicht. Bei diesem Verfahren wird nicht das Erbgut von Sars-CoV-2 nachgewiesen, sondern ein bestimmtes Eiweiß auf der Oberfläche des Virus, das für Sars-CoV-2 typisch ist. Die Hersteller geben Spezifität, also die Sicherheit, dass tatsächlich Sars-CoV-2-Viren nachgewiesen werden und kein anderes, harmloses Coronavirus, mit einer Trefferquote von etwa 99 Prozent an. Bei Infizierten mit vielen Viren sind die Tests wohl relativ zuverlässig, bei Personen ohne Beschwerden oder mit mildem Verlauf bzw. wenig Viren, können Antigentests jedoch falsch negativ ausfallen.
Antikörpertests weisen Abwehrstoffe gegen Sars-CoV-2 im Blut nach. Antikörper werden im Rahmen einer Infektion gebildet und wenn sie vorhanden sind, hat man Kontakt mit dem Virus gehabt. Nachweisbare Antikörper sagen allerdings nicht aus, ob aktuell eine Erkrankung vorliegt, wie lange eine Erkrankung zurückliegt und ob ein Schutz vor weiteren Infektionen besteht. Die Antikörpertestung ist somit derzeit lediglich für wissenschaftliche Zwecke sinnvoll.
Aktuelle Testverfahren
PCR-Test: Nachweis des Erbguts des Erregers im Labor
PCR-Schnelltests: Nachweis des Erbguts des Erregers, allerdings etwas ungenauer
Antigen-Test: Nachweis charakteristischer Eiweißstrukturen auf der Oberfläche des Erregers
Antikörpertest: Nachweis der Abwehrstoffe gegen den Erreger
Interview mit PD Dr. Christoph Spinner, München
Drei Fragen zum Corona-Schnelltest
1 Spezifität – Die Sicherheit mit der das richtige Virus erkannt wird, also Sars-CoV-2 und nicht ein anderes Corona-Virus
2 Sensitivität – Die Sicherheit mit der alle positiven Proben auch als positiv erkannt werden