HIV/HCV-Koinfektion
Erste
Studie mit Telaprevir
In der randomisierten placebokontrollierten Studie werden 2 Patientengruppen, nämlich therapienaive und behandelte HIV-Patienten mit HCV-Genotyp1 nach dem gleichen Schema behandelt und zwar 12 Wochen lang mit pegyliertem Interferon/Ribavirin (pegIFN/RBV) und Telaprevir (TVR)oder Placebo und anschließend 36 Wochen mit PegIFN/RBV.
Der Immunstatus der HIV-Patienten ist gut (CD4-Zahl 500-600/µl) und die Viruslast liegt bei den unbehandelten Patienten im Schnitt bei 1400 bzw. 300 K/ml. Die behandelten Patienten nahmen entweder Efavirenz oder Atazanavir/r in Kombination mit Tenofovir plus Emtricitabin oder plus Lamivudin ein. Die HIV-Viruslast war unter der Nachweisgrenze. Die HCV-RNA lag bei rund 75% der Patienten >800.000 IU/ml.
Höhere Telaprevir-Dosis bei Efavirenz
Efavirenz, das wie Telaprevir über Cytochrom 450 verstoffwechselt wird, senkt den Telaprevir-Spiegel, so dass die Dosierung von Telaprevir in dieser Gruppe von 750 mg TID auf 1125 mg TID erhöht wurde. Pharmakokinetische Untersuchungen aus der Studie zeigen ausreichende Spiegel des HIV- wie HCV-Medikamentes.
Hohe RVR-Rate
Vorgestellt wurde eine vorläufige Auswertung der Daten von 59 Patienten (22 Placebo, 37 TVR) . Die Triple-Therapie führte in den ersten 12 Wochen zu einem deutlich besseren Ergebnis. Unter Telaprevir erreichten rund 70% der Patienten eine RVR (HCV-Viruslast unter Nachweisgrenze nach 4 Wochen) und EVR (HCV-Viruslast unter Nachweisgrenze nach 12 Wochen) im Vergleich zu lediglich 5% und 14% unter pegIFN/RBV allein.
Unter TVR kam es bei 2 Patienten zum Rebound und ein Patient sprach nicht an. In der Placebogruppe gab es 3 Non-Responder. Bei all diesen Patienten wurde die Therapie abgebrochen.
Mehr Nebenwirkungen
In der Telaprevir-Gruppe wurde erwartungsgemäß
mehr Müdigkeit, Übelkeit und Kopfschmerzen beobachtet. Auch Hauttausschläge
traten häufiger auf, allerdings keine schweren Exantheme.