EAC 2007 in Madrid
Ende Oktober findet in Madrid die 11te Tagung der European Aids Clinical Society. Die Konferenz
steht unter der Leitung von Santiago Moreno, Madrid, und Peter Reiss, Amsterdem.
Auch nach 48 Wochen hält die Wirksamkeit von Maraviroc bei Patienten mit
multiresistenten Viren an: Zusammen mit einer optimierten Basistherapie (OBT) erreichten doppelt so viele
Patienten mit dem CCR5-Antagonisten weniger als 50 HIV-RNA Kopien/ml als mit der OBT alleine. Die
Nebenwirkungen von Maraviroc waren mit Plazebo vergleichbar.
Auch die endgültige Auswertung der GEMINI-Studie nach 48 Wochen ergab, dass
Saquinavir/r und Lopinavir/ jeweils in Kombination mit Tenofovir/Emtricitabin bei therapienaiven Patienten
vergleichbar wirksam sind. Unter Saquinavir/r traten weniger Durchfälle auf und die Triglyzeriderhöhung
war geringer.
In der ARTEMIS-Studie wurden die beiden geboosterten Proteasehemmer Darunavir/r
QD und Lopinavir/r (möglich war BID und QD) bei therapienaiven Patienten direkt miteinander
verglichen: Nach 48 Wochen war Darunavir/r Lopinavir/r insgesamt nicht unterlegen und bei Patienten mit >100.000
HIV-RNA Kopien/ml überlegen. Eine aktuelle Post-hoc-Analyse zeigt nun, dass Lopinavir/r QD vor allem
bei Patienten mit hoher Viruslast weniger wirksam war als Lopinavir/r BID.
Die europäische Aidsgesellschaft (EACS) hat neue Guidelines herausgegeben:
Neben aktualisierten Therapieempfehlungen für HIV-infizierte Erwachsene enthalten die Guidelines das
erste Mal auch Empfehlungen zur Prävention und zum Management von metabolischen Erkrankungen bei HIV
und Guidelines für die Koinfektion mit Hepatitis B und C.
Mehr als die Hälfte der schätzungsweise 2,4 Millionen HIV-Infizierten
in Europa wissen nicht, dass sie infiziert sind und erscheinen meist erst beim Arzt, wenn ihre Erkrankung
bereits weit fortgeschritten ist. Die Universität Kopenhagen hat deshalb eine Initiative gestartet,
um in Europa die HIV-Testung zu optimieren: Eine Liste nicht Aids-definierender Erkrankungen, die häufig
bei einer HIV-Infektion auftreten, soll dazu dienen, dass Hausärzte eher einmal an eine HIV-Infektion
denken und den Patienten einen HIV-Test anbieten. Ende November findet zu diesem Thema ein Kongress in Brüssel/Belgien
statt.
Prof. Jürgen Rockstroh, Bonn
Neue EACS-Guidelines
Die neuen europäischen HIV-Therapierichtlinien sind ein zentrales Thema der diesjährigen EAC.
Prof. Rockstroh stellt die wichtigsten Neuerungen vor und weist ausdrücklich darauf hin, dass die
EACS-Guidelines als "lebendes" Dokument auf der Internestseite der europäischen
Aidsgesellschaft www.eacs.eu kontinuierlich aktualisiert
werden.
Download
Audio Datei
Meldungen
-
24. April 2025: Auswirkung der Lieferengpässe Anfang 2024
-
24. April 2025: Stellungnahme der amerikanischen Kardiologen zur Blutkultur-negativen Endokarditis
-
23. April 2025: Welcher Katheter ist besser: MVC oder PICC?
-
22. April 2025: Nur jeder Fünfte im Risikogebieten vollständig geimpft
-
15. April 2025: STIKO empfiehlt auch mRNA-Impfstoff
-
Newletter HIV&more
online
Jeden Monat akutelle Informationen rund ums Thema HIV und sexuell übertragbare Erkrankungen.
Für Ärzt_innen, Menschen mit HIV und alle Interessierten.
Anmeldung hier
-
11. April 2025: Wurminfektion und HIV in Afrika
-
10. April 2025: Impfstoff jetzt verfügbar
-
10. April 2025: Neuer Konjugatimpfstoff (21 valent) zugelassen
-
10. April 2025: Nur wenige Desinfektionsmittel inaktivieren Hepatitis-A-Viren
-
07. April 2025: Lebendvakzine könnte vor Demenz schützen
-
07. April 2025: Neue Impfstoffe als Tablette
-
02. April 2025: Deutsche Krebshilfe fördert Studie bei Menschen mit HIV
-
31. März 2025: Intervallfasten steigert Sexualtrieb männlicher Mäuse
-
31. März 2025: Keine Zunahme bei Switch auf LA-CAB/RPV
-
28. März 2025: AmphotericinB in siRNAs verpackt
Diese Website bietet aktuelle Informationen
zu HIV/Aids sowie zur HIV/HCV-Koinfektion.
Im Mittelpunkt stehen HIV-Test, Symptome
und Auswirkungen der HIV-Infektion, Behandlung der HIV-Infektion, HIV-Medikamente mit
Nebenwirkungen und Komplikationen, Aids,
Hepatitis B und C. Ein Verzeichnis der Ärzte
mit Schwerpunkt HIV ergänzt das Angebot.