Mehr Lipoatrophie unter Efavirenz?

In der großen Studie ACTG 5142 war Efavirenz (EFV) dem geboosterten Lopinavir (LPV/r) in der Initialtherapie hinsichtlich der Wirksamkeit überlegen, doch der periphere Fettverlust war unter diesem Regime stärker ausgeprägt.

In der Studie ACTG 5142 wurden therapienaive Patienten entweder mit EFV + 2 NRTI oder LPV/r + 2 NRTI oder EFV + LPV/r. Nach 48 Wochen war die Viruslast unter einem EFV-basierten Regime bei signifikant mehr Patienten unter der Nachweisgrenze (<50 Kopien/ml) als unter einem LPV/r-basierten. Nach 96 Wochen wurde allerdings bei 32% der Efavirenz-Patienten eine Lipoatrophie beobachtet im Vergleich zu lediglich 17% unter Lopinavir/r, definiert als >20% Verlust an peripherem Fett im DEXA. Selbst nach Adjustierung für den NRTI-Backbone war das Lipoatrophie-Risiko unter Efavirenz doppelt so hoch wie unter Lopinavir/r.

Subanalyse Backbone

In der Studie standen als Backbone die NRTI Lamivudin (3TC), Tenofovir (TDF) und Stavudin (d4T extended release, Entwicklung eingestellt) zur Verfügung. Tenofovir war erwartungsgemäß mit dem geringsten, Stavudin mit dem höchsten Risiko assoziiert. Am seltensten war die Lipoatrohie, wenn gar kein NRTI eingesetzt wurde, nämlich im EFV+LPV/r-Arm (9%).

Blutfette

Dieses NRTI-freie Regime hatte allerdings wiederum den ungünstigsten Einfluss auf die Triglyceride, gefolgt von Lopinavir/r + 2 NRTI. Gesamtcholesterin und HDL-Cholesterin wurden von Efavirenz bzw. Lopinavir/r plus 2 NRTI gleichermaßen erhöht.

Haubrich R et al, Abstr 38, 14th CROI 2007, Los Angeles

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