Ausgabe 1 - März 2012
HIV/AIDS UND KUNST
Valerie Caris: Die Künstlerin als Sex-Göttin
Valerie Caris Blitz, 1957 geboren, 2009 an Aids gestorben, war eine in New York lebende Künstlerin. Bekannt wurde sie durch ihre großformatigen gestisch-monochromen Bilder, die sie in den Achtziger Jahren in ihrer ersten Einzelausstel- lung bei Emanuela Schwankl in Berlin zeigte.
KONGRESS
Xii. Fachtagung in Schlangenbad
HIV und Schwangerschaft: Interdisziplinäre Zusammenarbeit als erfolgsrezept
Am letzten Januarwochenende fand in Schlangenbad wieder die Interdiszi- plinäre Fachtagung HIV und Schwangerschaft statt. Bereits zum zwölften Mal trafen sich HIV-Behandler, Frauenärzte, Pädiater, Vertreter psychosozialer Disziplinen und der Communities aus ganz Deutschland und den europä- ischen Nachbarländern, um gemeinsam die neuesten Erkenntnisse auf dem Gebiet HIV und Schwangerschaft zu diskutieren.
Croi 2012 in Seattle vom 05.-08. März 2012
Prävention, Hepatitis und Heilung
Die CROI gilt als der wichtigste HIV-Kongress. Wenn das so ist, gibt es bei der antiretroviralen Therapie derzeit keine wichtigen neuen Aspekte. Im Mittelpunkt der diesjährigen Tagung standen vielmehr andere Themen nämlich Hepatitis, Prävention und Heilung.
Siegfried Schwarze, Gröbenzell
PrEP & Mikrobizide – der Hype geht weiter
Die Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP, von manchen auch augenzwinkernd als Popp-ART bezeichnet) gehörte zu den zentralen Themen der diesjährigen CROI.
Siegfried Schwarze, Gröbenzell
auf dem weg zur heilung
Manchmal finden die wichtigen Ereignisse gar nicht auf der Konferenz selbst statt, sondern im Umfeld. Noch bevor die CROI offiziell eröffnet wurde, fand schon ein Workshop zum Thema „Heilung“ statt, der von amerikanischen Thera- pieaktivisten organisiert worden war. Unter den etwa 60 Teilnehmern waren auch viele „Schwergewichte“ der amerikanischen Forscherszene bis hin zu Vertretern der FDA.
FORTBILDUNG
Johannes Bogner, München
Update NNRTI: Differentialindikation bei HIV-Infektion
Nach Therapieleitlinien gehören NNRTI zu den bevorzugten Firstline-Optionen und auch in der Folgetherapie nehmen sie einen wichtigen Platz ein. Mittlerweile verfügen wir über vier verschiedene NNRTI (das in Deutschland nicht verfüg- bare Delavirdin nicht eingerechnet).
Annette Haberl, Frankfurt
Früherer Therapiestart in der Schwangerschaft setzt sich durch
Die aktualisierte DAIG-Leitlinie zur HIV-Therapie in der Schwangerschaft und Prophylaxe beim exponierten Neugeborenen empfiehlt jetzt einen früheren Beginn der antiretroviralen Prophylaxe, um bis zum Zeitpunkt der Geburt bei möglichst allen Schwangeren eine Suppression der Viruslast unter die Grenze von 50 Kopien/ml erreichen zu können und damit das Übertragungsrisiko für das Kind maximal zu senken.
Ingo Husstedt und Stefan Evers, Münster
Epileptische Anfälle bei HIV und Aids
Grundsätzlich sind idiopathische Epilepsien (d.h. vererbte Epilepsien) von symptomatischen (z.B. zerebrale Toxoplasmose) zu unterscheiden. Ursache für symptomatische Epilepsien können bei Patienten mit HIV-Infektion opportunistische Infektionen, Schlaganfälle und auch Drogengebrauch sein.
Ramona Pauli, München
Neue Leitlinien Tripletherapie der Hepatitis C
Die neuen deutschen Empfehlungen zur Tripletherapie mit den HCV- Proteasehemmern Boceprevir und Telaprevir bei HCV-Monoinfektion sowie HCV/HIV-Koinfektion wurden von renommierten Experten anhand der bislang vorliegenden Daten erstellt.
Infection&more
Stefan Esser, Essen Und Ulrich Marcus, Berlin
Syphilis/Lues
Die Syphilis oder Lues grassiert seit Ende des 15. Jahrhunderts in Europa. Ihren Schrecken verlor die Erkrankung durch die Entdeckung der Penicillin-Therapie vor rund 70 Jahren. Nach stark rückläufigen Zahlen ist die Geschlechtskrankheit wieder im Ansteigen und zwar insbesondere bei Männern, die Sex mit Männern haben.
Hans-Jochen Hagedorn, Bad Salzuflen
Konsiliarlabor für Treponema Diagnostik der Syphilis
Natürlicher Wirt des Syphiliserregers Treponema pallidum ist der Mensch. Die Übertragung erfolgt nahezu ausschliesslich bei direkten Sexualkontakten durch unmittelbaren Kontakt mit infektiösen Effloreszenzen des Primär- und Sekundärstadiums.
MITTEILUNGEN
Fachtag der Deutschen Aids-Stiftung am 25.01.2012 in Berlin
Wege zur besseren Betreuung und Pflege von Menschen mit HIV/AIDS
Experten zur Betreuung und Pflege aus AIDS-Beratungsstellen und AIDS-Hilfen, Vertreter der Krankenversicherung, Wissenschaftler, Verbändevertreter und Politiker diskutierten gemeinsam auf dem Fachtag „Altern, Pflege und Woh- nen von Menschen mit HIV/AIDS“, zu dem die Deutsche AIDS-Stiftung nach Berlin eingeladen hatte. Der Fachtag wurde mit freundlicher Unterstützung des Verbandes der Privaten Krankenversicherung durchgeführt.
Robert Koch Institut
HIV bei Migranten in Deutschland
Bei einem Viertel der im Jahr 2010 gemeldeten HIV-Erstdiagnosen wurde ein anderes Herkunftsland als Deutschland angegeben. Von diesen Personen hatten sich allerdings knapp die Hälfte in Deutschland infiziert.
DAH: Positive Begegnungen
Ein Kongress der Bewegung und Beteiligung
Rund 350 Menschen werden zu den „Positiven Begegnungen“ (PoBe) vom 23. bis 26. August in Wolfsburg erwartet. Die Vorbereitungen zu Europas größter Selbsthilfekonferenz zum Leben mit HIV/Aids laufen bereits auf Hochtouren. Sie findet alle zwei Jahre statt und wird von der Deutschen AIDS-Hilfe gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Selbsthilfe-Communities veranstaltet. Axel Schock hat Stephan Gellrich und Heike Gronski vom Vorbereitungsteam zu den geplanten Schwerpunktthemen befragt.
Aktualisierung der Art-Guidelines
DAIG-Leitlinie betont Bedeutung individualisierter HIV-Therapie
Am 22. Februar 2012 hat sich in Hannover die von der Mitgliederversammlung gewählte ART-Leitliniengruppe der Deutschen AIDS-Gesellschaft (DAIG) getroffen, um die Aktualisierung der bestehenden nationalen Guidelines zur HIV-Therapie zu erarbeiten.
DGI: Kit 25.-28. 04.2012
KIT: Wissenschaft und Fortbildung
Der 11. KIT wird wieder in Köln stattfinden. HIV&more sprach mit dem diesjährigen Kongresspräsidenten Prof. Bernd Salzberger, Regensburg.
MELDUNGEN
Streiflicht
Die Deutschen und ihre
Mysophobie
Um unseren verantwortungsbewussten Umgang mit Infektionsgefahren in Deutschland beneidet uns die ganze Welt. Multiresistente Keime werden arbeitsintensiv und unverzüglich bürokratisch gemeldet und – verzögert nur über eine föderale Meldekette – letztlich zentral erfasst. Nur Nörgler bezweifeln, dass die pathogenen Erreger schon dadurch unschädlich werden.
Meldungen
Neue Etravirin-Tablette » Nevirapin retardiert » Interaktionen von ART und Antiepileptika » Hector Forschungspreis 2013 » ...