Ausgabe 3 - September 2012
Editorial
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KONGRESSE
Aids 2012 – Washington 22.-27. Juli 2012
Das Ende von Aids
Diese WeltAidsKonferenz war vom amerikanischen Optimismus geprägt. Unterstützt durch perfekte Medienarbeit wurden die Vision einer Aids-freien Generation und das Ende von HIV heraufbeschworen: Man brauche lediglich mehr Geld, mehr politisches Engagement und mehr Forschung. Die wissenschaftlichen Daten auf der Tagung waren im Vergleich zur politischen Show weniger spektakulär, aber es gab durchaus interessante Details.
Kommentar von Prof. Matthias Stoll, Hannover
Turning The Tide
Zero Transmission – Zero AIDS – Zero DiscriminationMeine Kongressreise zur 19. internationalen AIDS Konferenz begann in Deutschland im bis dahin reichlich verregneten Sommer 2012. Der Wetterbericht für mein Ziel Washington DC sagte für den Tag meiner Ankunft einen Temperatursturz von fast 10°C voraus, von über 40°C auf nur noch 32°C, aber trocken.
FORTBILDUNG
STI-Kongress In Berlin
Sexuelle Gesundheit nur interdisziplinär zu erreichen
Mit mehr als 400 Besuchern war der STI-Kongress im Berliner Rathaus, der anlässlich des 110-jährigen Bestehens der Deutschen STI-Gesellschaft (DSTIG) veranstaltet wurde, ein Erfolg. Insgesamt 80 Referenten und 40 Posterautoren stellten an drei Tagen ihre neuesten Studien- und Forschungsergebnisse rund um das Thema STI (sexuell übertragbare Infektionen) und zu Aspekten der sexuellen Gesundheit vor.
HIV-positive Mitarbeiter im Gesundheitswesen
Zwei deutsche virologische Gesellschaften haben gemeinsam Empfehlungen für HIV-positive Mitarbeiter im Gesundheitswesen verabschiedet. Unter bestimmten Voraussetzungen dürfen „alle invasiven Tätigkeiten“ durchgeführt werden.
Kommentar: Kritik der Deutschen AIDS-Hilfe
Die DVV-GfV-Empfehlungen (Rabenau 2012) beziehen sich auf „Health-Care-Worker“. Dieser Begriff wird mit „Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Gesundheitswesen“ übersetzt.
Interview Mit Frau Pd Dr. Wicker / Prof. Rabenau, Frankfurt
Die Weichen sind gestelltDie Empfehlungen der virologischen Fachgesellschaften sind nun schon seit einigen Monaten veröffentlicht. Wie waren die Reaktionen? Allgemein? Arbeitsmediziner?
Interview Mit Ra Jacob Hösl, Köln
Juristische AspekteDies sind Empfehlungen von zwei virologischen Fachgesellschaften. Welchen juristischen Stellenwert haben Sie?
Matthias Stoll, Hannover
AMNOG1 – die ersten 500 Tage
„Der Nutzen eines Arzneimittels ist der patientenrelevante therapeutische Effekt insbesondere hinsichtlich der Verbesserung des Gesundheitszustands, der Verkürzung der Krankheitsdauer, der Verlängerung des Überlebens, der Verringerung von Nebenwirkungen oder einer Verbesserung der Lebensqualität. Der Zusatznutzen eines Arzneimittels ist ein Nutzen …, der qualitativ oder quantitativ höher ist als der Nutzen, den die zweckmäßige Vergleichstherapie aufweist.“2
Anna Moog, München
Die neuen STIKO-Empfehlungen
Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat ihre Impfempfehlungen neu abgefasst. Neben Änderungen bei der Meningokokken- und der Mumps-Impfung hat die STIKO erstmals die Empfehlungen zu Nachholimpfungen bei unvollständigem oder unbekanntem Impfstatus umfassend dargestellt.
Christoph D. Spinner, Wolfgang Reindl, Roland M. Schmid Und Christian Lersch, München
Panproktitis durch lokale Wasserstoffperoxidintoxikation
Die Proktitis gehört bei Männern, die Sex mit Männern haben, zu den häufigen Erkrankungen. Auslöser sind hierbei meist sexuell übertragbare Erreger. Man sollte aber auch andere Ursachen in Betracht ziehen.
Hans-Jürgen Stellbrink, Hamburg
Der interessante Fall
Im Juni 2010 stellte sich ein 43-jähriger Mann erstmalig vor, bei dem ein Jahr zuvor anlässlich einer gonorrhoischen Urethritis eine HIV-1-Infektion diagnostiziert worden war. Er war asymptomatisch (CDC/WHO A1).
Sabine Valentin, München
Ehrenamtliches Engagement in Ghana Neun Wochen in afrikanischer Klinik
Nicht nur reden, auch mal etwas tun, das war mein Wunsch und darum bin ich als freiwillige Helferin nach Afrika gereist. Auf dem Land in Ghana konnte ich Wissen weitergeben, aber auch viele interessante Eindrücke mitnehmen.
Jörg Gölz, Berlin
Integrierte Versorgung von Infektiologie, Psychiatrie, Suchtmedizin in Nepal
Verschiedene Hilfsorganisationen unterstützen Nepal beim Aufbau der medizinischen Versorgung. Ein großes Problem ist hier die HIV-Epidemie bei Drogengebrauchern. Deutsche Projekte zielen auf Harm Reduction mit integrierter Versorgung und Schulung der Ärzte.
MITTEILUNGEN
Deutsche Aids-Hilfe
Pioniere der Heilung
Wenn in der Wissenschaft von Pionieren gesprochen wird, handelt es sich meist um Forschende. Wir wenden den Blick auf die Forschung zur Heilung der HIV-Infektion, denn einige Patienten gehen dabei erhebliche Risiken ein, ohne einen Nutzen erwarten zu können. Armin Schafberger, Medizinreferent der Deutschen AIDS-Hilfe, würdigt Matt Sharp und andere Aktivisten, die sich engagiert für die Forschung zur Verfügung stellen.
HIV-Positive Kinder in Deutschland:
Behandlungsverbesserung durch Forschung im Kompetenznetz HIV/AIDS
Die Kinder- und Schwangeren-Kohorte des Netzes umfasst Daten von 644 Kindern und 93 Schwangerschaften und ermöglicht die Auswertung langjähriger Verläufe der eingesetzten antiretroviralen Therapie (ART), der Labordaten und Begleiterkrankungen. Die Kohortendaten sind damit eine zentrale Grundlage zur Analyse der Prophylaxe exponierter Kinder, für die Therapie infizierter Kinder und die Vermeidung von Mutter-Kind Transmissionen.
25 Jahre Deutsche Aids-Stiftung
25 Jahre Pflege und Betreutes Wohnen
1987 wurde die Deutsche AIDS-Stiftung von Rainer Ehlers, geb. Jarchow, dem Deutschen Roten Kreuz und dem Verband der Privaten Krankenversicherung gegründet. Ihre Ziele waren die direkte finanzielle Hilfe für Erkrankte in Notlagen, die Unterstützung von Projekten von und für Betroffene und das Eintreten gegen Diskriminierung und Stigmatisierung.
Universal Access
„Gezeitenwechsel“ unter diesem Motto stand die WeltAidsKonferenz und Optimismus prägte die meisten Beiträge
Mehr als acht Millionen HIV-infizierte Menschen in Ländern mit niedrigem oder mittleren Einkommen erhalten heute eine HIV-Therapie. Vor 10 Jahren waren es gerade mal 300.000 und allein in den letzten zwei Jahren konnten 1,4 Millionen Menschen mehr behandelt werden.
Fachgesellschaft Fördert Herausragende Hiv-Forschung
DAIG schreibt Deutschen AIDS-Preis 2013 aus
Anlässlich des Deutsch-Österreichischen AIDS-Kongresses, der im Juni 2013 in Innsbruck stattfinden wird, schreibt die Deutsche AIDS-Gesellschaft (DAIG) den mit 10.000 € dotierten Deutschen AIDS-Preis 2013 aus. Bewerbungen können zu Themen des gesamten klinisch-wissenschaftlichen Spektrums von HIV/AIDS eingereicht werden.
WEITERES
Meldungen
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